Messgruppe Sindelfingen mit neuer Struktur und personeller Verstärkung für die Zukunft gut aufgestellt
Eine Mitteilung der Abteilung Sindelfingen
Am vergangenen Samstag fand für die Messgruppe der Feuerwehr Sindelfingen ein Schulungstag statt. Die seit mehr als 25 Jahren bestehende Gruppe braucht dringend personelle Verstärkung. So hatten sich bereits am Samstagmorgen die neuen Interessenten und die bereits zugehörigen Kameraden in den Lehrsälen der Feuerwache in Sindelfingen eingefunden. Filippo Torre, der seit diesem Jahr zusammen mit Axel Wechsler und Graham Wrest die Führung der Gruppe bildet, begrüßte die neuen Kameraden.
Bis zur Mittagspause informierte die Messgruppe die Interessenten über das Aufgabenspektrum und die Tätigkeiten der Messgruppe. Kern ihrer Aufgaben ist es, die Einsatzleitung vor Ort mit Informationen zu versorgen und sie bei der Entwicklung der Einsatzmaßnahmen zur Gefahrenabwehr beratend zu unterstützen. Dies gilt für Strahlenschutzeinsätze, Einätze mit biologischen Gefahren und Einsätze mit chemischen Gefahrstoffen. Hierbei ermittelt die Messgruppe die auftretenden Gefahren für Umwelt, Bevölkerung und Einsatzkräfte und versucht diese anhand von Messwerten zu bewerten.
Für die Messungen an der Einsatzstelle greift die Messgruppe auf die Messtechnik im eigenen Fahrzeug zurück, beispielsweise Gasmesstechnik und Probennahme-Equipment. Für Messungen im Umfeld einer Einsatzstelle, beispielsweise zur Bewertung von Gefährdungen in einem angrenzenden Wohngebiet, greift die Messgruppe auf das ABC-Erkundungsfahrzeug der FF Herrenberg zurück, das mit seiner Ausstattung in der Lage ist, Messungen während der Fahrt durchzuführen.
Der einsatztaktische Nutzen der Messgruppe hängt erheblich vom Ausbildungsstand ihrer Mitglieder ab. Um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden, bedarf es einer ständigen Aus- und Weiterbildung sowie regelmäßigen Übungen. Die Ausbildung der Messgruppe geschieht in Eigenregie, da derzeit landesweit keine entsprechenden Lehrgänge angeboten werden. Axel Wechsler bringt als Naturwissenschaftler das benötigte Fachwissen in die Gruppe. Er leitet die Messgruppe seit einigen Jahren als Gruppenführer. Dr. Jessica Henoch erweitert als Chemikerin das fachliche Spektrum der Messgruppe.
Die Messmittel, auf die die Spezialisten der Messgruppe zurückgreifen, reichen vom einfachen Thermometer bis hin zu Gefahrstoffdektoren. Meist müssen mehrere Messungen mit verschiedenen Geräten durchgeführt werden, um ausreichend sicher zu sein, um welchen Stoff es sich handelt, oder welche Gefahren bestehen. Oft reicht das Spektrum der Messgeräte nicht aus, um diese Sicherheit zu erreichen. Dann werden Proben genommen, die zur späteren Laboranalyse bestimmt sind. Es kann auch vorkommen, dass diese Ergebnisse dringend für eine Entscheidung benötigt werden, dann werden die Proben mit Blaulicht und Martinshorn zum nächsten Analyselabor gefahren, erläutert Graham Wrest bei der Gerätekunde in der Fahrzeughalle.
Am Nachmittag standen für die Mitglieder der Messgruppe Theorie und Praxis im Umgang mit Gasmessgeräten auf der Agenda. Hier nahmen die Kameraden des THW Ortsvereins Böblingen teil, denn sie haben für die Überwachung ihrer Einsatzstellen seit neuestem ein baugleiches Gasmessgerät wie die Sindelfinger Wehrleute. Welche Störeinflüsse die angezeigten Messwerte beeinflussen und wie man diese richtig interpretiert, wurde in dieser Einheit von Axel Wechsler vermittelt.
Zum Abschluss des Schulungstages wurden die Einsatzgrundsätze, mögliche Gefahren und die Messmöglichkeiten im Bereich Strahlenschutz (Radioaktivität) und bei biologischen Einsätzen behandelt.
Anfang nächstes Jahr soll den Kameraden ein neuer Gerätwagen-Messtechnik zur Verfügung stehen. Dieser wird vom Landkreis beschafft und in Sindelfingen stationiert. Er bietet neben den neuesten Messmitteln und zeitgemäßer IT-Ausstattung die Möglichkeit, mit vier Spezialisten auszurücken. Auch deshalb freut sich die Messgruppe auch weiterhin über personelle Unterstützung.
