Über Uns

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Die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Maichingen

Einleitung

Schon in früheren Zeiten gab es Regelungen, wie Brände verhütet oder ausgebrochene bekämpft werden konnten. Die dafür notwendigen Gerätschaften wurden von der Gemeinschaft beschafft und unterhalten. Im ersten schriftlich erhaltenen Inventar von 1727/28 finden sich an Löscheinrichtungen: 2 Feuerfahnen, 1 Feuerhaken, 3 Feuerleitern, 2 alte hölzerne Feuerspritzen, 1 Pickel zum Feuerwagen sowie 38 alte und 25 neue Feuereimer. Für diese kleinen Ledereimer mußte jeder Bürger bei seiner Aufnahme ins Aktivbürgerrecht einen Gulden an die Gemeinde bezahlen. Im Brandfall waren alle Bürger zum löschen verpflichtet.Im August 1874 erließ das Oberamt Böblingen eine Bezirksfeuerlöschordnung, die die Feuermeldung in den Nachbarorten, die Organisation der örtlichen Feuerwehren, Entschädigungauswärtiger Hilfeleistung, Leitung des Einsatzes auswärtiger Löschmannschaften und Aufsicht des Bezirksinspektors regelte. Jeder Gemeinde wurden andere zugeteilt, bei denen Hilfe zuerst zu suchen war. In jeder Gemeinde war aus den gesetzlich verpflichteten eine in Rotten eingeteilte Löschmannschaft zu bilden mit den Abteilungen Leitermannschaft, Schlauchmannschaft, Spritzenmannschaft und Wasserträger/Schöpfer.

Die Gründung der Maichinger Feuerwehr

In einer Niederschrift , die sich im Kirchturmhahn erhalten hatte, heißt es: „Im Jahrgang 1876 wurde hier eine Feuerwehreingerichtet mit 12 Mann. Zuerst wurde ihnen eine Drillichuniform angeschafft. Im Jahrgang 1884 wurde der Feuerwehr ein Tuchrock angeschafft und ist die Mannschaft gut eingeführt. Die Namen derselben sind…„. Die erste Rechnung für eine Feuerwehrausrüstung stammt aus dem Jahr 1878. Spätestens in diesem Jahr hatte das Feuerlöschwesen in Maichingen einen Organisationsstand erreicht, der den damaligen Maßstäben einer „Feuerwehr“ entsprach. Bei der Spritzenprobe im selben Jahr beteiligten sich außer den 7 Steigern, die Spritzenmannschaft mit 25 Mann, die Schlauchmannschaft mit 14, die Buttenmannschaft mit 12 und die Schöpfermannschaft von 9 Mann. Dazu kam noch eine kleine Buttenspritze. Aus der großen Zahl der Feuerwehrpflichtigen hoben sich so diese verhältnismäßig kleinen, aber geübten und mit den Löschaufgaben in besonderem Maße vertrauten Mannschaften heraus – eine Entwicklung, die in den folgenden Jahrzehnten ihren Fortgang nahm.Die weitere Entwicklung ging zunächst in kleinen Schritten voran. Im Jahr 1883 wurde beschlossen, die Zahl Steiger auf 12 zu erhöhen und jedem eine Tuchjuppe von dunkler Farbe anzuschaffen. Die Landesfeuerwehrordnung von 1885 bezeichnete das in Maichingen bestehende System eines eingeübten Kaders bei fortbestehender Hilfspflicht aller Bürger als „gemischte Feuerwehr“. Nach umfangreicheren Anschaffungen, darunter die noch heute erhaltene Feuerspritze mit Saugeinrichtung von 1895, hatte die Feuerwehr einen den damaligen Erfordernissen und technischen Möglichkeiten entsprechenden Stand erreicht. Die Freiwilligkeit wurde bereits 1888 dadurch hervorgehoben, daß sich die Pflichtigen durch eine Abgabe von 4 Mark befreien lassen konnten.

Vom Bau der Wasserleitung bis zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr

Der Bau einer Druckwasserversorgung mit einem Hochbehälter von 250cbm Inhalt im Jahr 1905 brachte die wohlentscheidendste Änderung des Löschwesens seit Jahrhunderten. Diese Wasserleitung lieferte noch am höchstgelegenen Hydranten über fünf Liter in der Sekunde und ermöglichte bei einem Druck von 4 atü eine Wurfweite von 26 Metern. Wie wichtig eine ausreichende Wasserversorgung war, zeigte sich am 20.8.1907 in Darmsheim, wo bei der herrschenden Wasserknappheit im Sommer 49 Wohnhäuser, 32 Scheuern und 62 Nebengebäude abbrannten, die man auch noch mit Gülle und mit Most zu löschen versucht hatte.Eine neue Löschordnung, die diesen Gegebenheiten Rechnung trug, wurde 1909 beschlossen. Bei einem Brand konnte das gesamte Wasser durch Schließen von Schiebern zur Brandstelle geleitet werden. An Löschgeräten standen zur Verfügung: zwei Hydrantenwagen mit vollständiger Ausrüstung, ein Reservestandrohr, ein vierrädrige Feuerspritze, eine vierrädrige Saugfeuerspritze, eine Buttenspritze, eine Handspritze, 400 m Schläuche mit Normalgewinde, sowie Feuerleitern, Feuerhaken, Butten, Schapfen, Fackeln und eine Laterne. Eine Magirus Schiebeleiter wurde 1914 angeschafft.Feuerwehrpflichtig waren grundsätzlich alle gesunden männlichen Einwohner zwischen dem 18. und 50. Lebensjahr mit Ausnahme von Pfarrer und Lehrer. Steigerabteilung, Retter und Schlauchleger, also die Abteilungen, die besondere Qualifikation erforderten, sollten aus Freiwilligen gebildet werden. An der Spitze der gesamten Feuerwehrstand der Kommandant mit seinem Stellvertreter und zwei Hornisten. Die vier Züge hatten alle eine Zugführer mit Stellvertreter. Den ersten Zug bildeten 24 Steiger und Retter, den zweiten 16 Mann Hydrantenmannschaft und Schlauchleger. Die Spritzenmannschaft bildete den dritten und mit 40 Mann auch größten Zug, der vierte Zug, die Flüchtungs- und Wachmannschaft, hatte neben den Führern 12 Angehörige. Einen Dienstrock hatte nur der erste Zug, Helme die beiden ersten, die anderen Züge unterschieden sich im übrigen durch Armbinden. Zur Heißwasserbereitung bei Frost waren jetzt vor allem die Metzger als Kesselbesitzer verpflichtet. Die Pflicht zum Wassertragen der „jüngeren Frauen und Mädchen“ bestand jetzt nur noch „auf Verlangen“ und falls Mangel an der Wasserleitung dies notwendig machen sollte. Auswärtige Hilfe mußten ein Spritzenmeister, ein Hornist, 12 Mann der Steiger, und 20 der Spritzenabteilung leisten.

Die Freiwillige Feuerwehr

Nach dem Bau der Wasserleitungen begann die Gründung von rein freiwilligen Feuerwehren. Nach dem Ersten Weltkrieg beschleunigte sich diese von den Oberämtern geförderte Entwicklung. Am 25.4.1928 fand im Lammsaal eine Versammlung zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr statt wobei Kommandant und Stellvertreter eingesetzt wurden. Ein paar Tage später wählte die Feuerwehr auch ihre anderen Führer. Gegen die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr hatten zwar 65 Feuerwehrpflichtige, die nun feuewehrabgabepflichtig wurden, Beschwerdeerhoben; der Gemeinderat wies den Einspruch jedoch zurück.In den dreißiger Jahren wurde die Tätigkeit der Feuerwehr durch den Luftschutz ergänzt. Der lange geforderte Feuersee wurde angelegt und elektrische Lampen angeschafft. Nachdem während des Krieges auf Anordnung des Luftkommandos die Kirchenglocken nicht mehr als Alarmsignal verwendet werden durften wurde 1941 eine Sirene auf dem Rathaus installiert. Im selben Jahr wurde eine Motorspritze bestellt und 300 Luftschutz-Handspritzen angeschafft. Maichingen selbst wurde von Fliegerschäden verschont. Dagegen war die Maichinger Wehr bei den großen Luftangriffen in den Nachbarorten mehrfach eingesetzt: In Sindelfingen, Böblingen, Stuttgart-Botnang und Magstadt. Am 20.4.1945, als sich die zurückweichenden Truppen in Maichingen stauten, entstanden durch Artilleriebeschuß größere Schäden im Ort selber, bei denen es auch Tote gab. Nach Beginn von Löscharbeiten wurden nochmals sechs weitere Menschen durch einen Einschlag getötet und andere schwerverletzt. Auch weitere Gebäude im Ort wurden getroffen.Die vorübergehende Eingliederung der Feuerwehr in die Polizei während des Dritten Reiches hatte sich nachaußen, vor allem durch die Anschaffung neuer Uniformen für den Feuerwehrführer, wie der Kommandant nun hieß, seinen Stellvertreter sowie die Zugführer 1938 und durch die Teilnahme am „Tag der deutschen Polizei“ 1941 bemerkbar gemacht. Im Übungsprogramm hatte es nun Appelle, Marschübungen und Fußdienst gegeben. Zur Verstärkung der Feuerwehr wurden ca. 30 „Hitlerjungen“ eingeübt, weil viele Männer der regulären Wehr an die Front eingezogen wurden. Dadurch wurde wieder eine Stärke von etwa 60 Mann erreicht. Mindestens alle 14 Tage war eine Übung abzuhalten. Durch den Zusammenbruch des „Großdeutschen Reiches“ wurden 1945 keine Übungen mehr abgehalten.Nach Kriegsende wurden von der Besatzungsmacht alle Vereine und Organisationen aufgehoben. Die Feuerwehr blieb jedoch inoffiziell bestehen und hat bei Bränden durch rasches Eingreifen ihre Bereitschaft bewiesen.

Neukonstituierung 1946

Im Jahr 1946 konstituierte sich die Wehrneu, der seitherige Kommandant blieb zunächst weiter im Amt. Als er im darauffolgenden Jahr ausschied wurde auch die gesamte Führungsmannschaft neu gewählt.Auch die technische Ausrüstung machte Fortschritte. Bisher waren die 1914 angeschaffte Magirus Schiebeleiter und die 1942 gelieferte Motorspritze TS-8 die modernsten Geräte gewesen. Im Frühjahr 1957 erhielt die Wehr ein Löschfahrzeug LF 8 der Firma Metz. Dies machte den Bau eines Feuerwehrgerätehauses nötig, dessen erster Bauabschnitt bereits noch 1958 fertiggestellt wurde. 1961 wurden zwei Druckluftatmer angeschafft, die kurz darauf bei einem Brandeingesetzt werden konnten. 1962 wurde mit dem Aufbau einer Weckerlinie mit 24 Weckern und 12 Feuermeldern begonnen. Ein Tanklöschfahrzeug wurde 1966 geliefert. Die Ausrüstung wurde weiter komplettiert: einneues Löschfahrzeug LF 8 wurde im Frühjahr 1968 geliefert. Das alte LF 8 wurde daraufhin durch Feuerwehrleute in ihrer Freizeit zu einem Schlauchwagen umgebaut, weil in den hochgelegenen Ortsteilen der Leitungsdruck zu niedrig war.

Eingemeindung 1971

Die Eingliederung Maichingens in die Stadt Sindelfingen zum 1.12.1971 brachte auch für die Feuerwehr Folgen mit: Sie wurde der Sindelfinger Wehr als Abteilung eingegliedert. Die Abteilung ist jedoch wie seither an erster Stelle zuständig für den Brandschutz und die Hilfeleistung im Ortsteil Maichingen.
Die mehrheitliche Meinung in der Maichinger Wehr war gegen den Zusammenschluß. Bei der ersten Gesamtkommandantenwahl enthielten sich die damaligen Mitglieder fast geschlossen der Stimme oder stimmten mit Nein.Im Jahr 1976 wurde das 100 jährige Jubiläum in größerem Rahmen gefeiert. Der mehrtägige Kreisfeuerwehrtag wurde mit Festzelt und Festumzug ausgerichtet. Die Mannschaftsstärke war 52 Aktive , 9 Feuerwehranwärter, 10 Mann Altersabteilung sowie 16 Ehrenmitglieder. Das Gerätehaus wurde, wie im Eingemeindungsvertrag festgelegt, auf 4 Fahrzeugboxen erweitert und ein Haus mit Zentrale und Schulungsraum sowie einer Wohnung angebaut. Der Fahrzeugbestand war ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/25 mit Staffelbesatzung, ein Löschgruppenfahrzeug LF8-TS mit Schlauchanhänger und ein Schlauchwagen SW 1000. Für die Bevölkerung wurde die Leistungsfähigkeit der Wehr mit einer großen Schauübung mit allen Maichinger Fahrzeugen sowie 2 Löschzügen aus Sindelfingen demonstriert. Neben insgesamt 12 Feuerwehrfahrzeugen, darunter 3 Tanklöschfahrzeuge und 2 Drehleitern, waren auch das DRK Maichingen und die Polizei beteiligt.

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