„Heißer Süden 2017“ Große Katastrophenschutzübung
Eine Mitteilung der Abteilung Sindelfingen
Feuerwehr Sindelfingen mit allen drei Einsatzabteilungen mit dabei
Am Samstag (14 Oktober) fand im Naturpark Schönbuch eine gemeinsame Katastrophenschutzgroßübung der Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen statt. Einsatzkräfte der Landkreise Böblingen, Esslingen, Reutlingen und Tübingen hatten mehre Unglücksszenarien zu bewältigen. Unteranderem gab es mehrere Brandereignisse und Einsatzszenarien mit mehreren verletzen Personen. Zur Unterstützung beteiligten sich Einheiten aus den Landkreisen Göppingen, Heidenheim, Hohenlohe, Ostalbkreis, Ravensburg, Rems-Murr-Kreis, dem Zollernalbkreis, dem Bodenseekreis sowie der Stadt Ulm.
Ausgangssituation für die Katastrophenschutz-Übung „Heißer Süden“ ist ein kritisches und extremes Klimaszenario: Eine Trockenperiode hat Süddeutschland längere Zeit schwer zu schaffen gemacht. In der Folge sorgen Gewitter immer wieder für Waldbrände, das Wasser ist knapp, der Strom fällt aus. Krankenhäuser und Arztpraxen sind ausgelastet.
Am Samstag morgen wird dann über die integrierte Rettungsleitstelle ein Brand im Schönbuch bei Herrenberg gemeldet. Der Löschzug der örtlichen Feuerwehr trifft kurz darauf an der Einsatzstelle ein und sieht sich einem schnell ausbreitenden Waldbrand gegenüber. Die Alarmstufe wird sofort erhöht. Damit beginnt auch für die Feuerwehr Sindelfingen der Einsatz: Zwei Tanklöschfahrzeuge aus Darmsheim und Maichingen werden angefordert. Das TLF der Abteilung Darmsheim bildet zusammen mit den Fahrzeugen aus Herrenberg, Weil im Schönbuch und Holzgerlingen den 2. Löschzug und übernimmt die Brandbekämpfung im Wald. Von der Brandstelle werden 1,6 km Schlauch zur Übergabestelle gelegt. Hier hat das THW Löschwasserbehälter aufgebaut. Diese Behälter werden im Pendelverkehr von Tanklöschfahrzeugen und landwirtschaftlichen Fahrzeugen gefüllt. Das Wasser kommt aus dem 4km entfernten Wasserbehälter des Schönbuchtunnels. In den Pendelverkehr reiht sich das TLF aus Maichingen ein. Pro Runde wurden von allen beteiligten Fahrzeugen insgesamt 93.850 Liter Wasser transportiert. Im weiteren Verlauf der Einsatzübung bauten überregionale Löschzüge eine feste Wasserversorgung vom Sommertalweiher auf, die den Pendelverkehr ablöste. Mit diesem massiven Kräfteeinsatz gelingt es schießlich, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Unterstützung erhalten die Feuerwehreinheiten schließlich auch noch aus der Luft: Ein Hubschrauber löscht mit 5000 Liter Wasser verbleibende Glutnester ab. Insgesamt wurden 8,5 km Schlauch gelegt. 300 Einsatzkräfte und 56 Fahrzeugen der Feuerwehr waren in diesem Einsatzabschnitt im Einsatz.
Parallel zu dem Waldbrandgeschehen kam es auf der Autobahn A81 zu einem schweren Busunglück mit über 50 Verletzten – das zweite Übungszenario, das auf Grund der hohen Anzahl involvierter Personen – allesamt gut geschminkte Laiendarsteller – zu einer sogenannten MANV 50 Lage wurde. MANV bedeutet „Massenanfall von Verletzten“. Mit einem Großaufgebot von Feuerwehr, Rettungsdienst und THW wurde auch diese Einsatzstellen erfolgreich abgearbeitet.
Gesteuert wurden beide Schadenereignisse vom Führungsstab des Landkreises Böblingen, der in den Räumen der Feuerwache Sindelfingen seine Arbeit aufgenommen hatte. Eng verzahnt mit dem Regierungspräsidium, Innenministerium und dem Landratsamt wurde unter der Führung von Kreisbrandmeister Guido Plischek die Stabsarbeit geübt. Auch hier war die Gesamtwehr der Stadt Sindelfingen vertreten. Zusätzlich wurde die Fernmeldestelle, in der Zentrale der Feuerwache, mit Sindelfinger Personal besetzt.
Damit nicht genug für die Sindelfinger Feuerwehrkräfte: An den beiden Einsatzstellen haben wir die Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und Übungsbeobachter gestellt.
Insgesamt waren an der Übung „Heisser Süden“ 2300 Rettungskräfte beteiligt. Davon 30 Einsatzkräfte der Feuerwehr Sindelfingen.
Für einen Teil der hauptamtlichen Kräfte der Feuerwehr Sindelfingen beginnt nun erst noch die Arbeit, denn jetzt müssen insgesamt 5 Kilometer Schläuche gewaschen, gewartet und geprüft werden, sodass die Reserven bei der beteiligten Feuerwehren schnellstmöglich wieder aufgefüllt sind.
Bildergalerie
Weiterführende Links
SZBZ Katastrophenschutzübung "Heißer Süden" im Schönbuch
Katastrophenschutzübung im Kreis Böblingen - Fotogalerie
RTF1 "Heißer Süden" - wenn eine Katastrophe der nächsten folgt
Neckarfernsehen Katastrophenschutzübung in mehreren Landkreisen – 2300 im Einsatz
Stuttgarter Zeitung Der Samstag der blitzenden Blaulichter