Die Brandschutzerziehung
1. Vorwort
Seit 1998 führen wir in den vierten Klassen der Grundschulen eine zweitägige BSE durch. Der Bildungsplan von Baden- Württemberg sieht im Heimat- und Sachunterricht, in dieser Klassenstufe das Thema Feuer vor. Daher bietet es sich hervorragend an, dass Lehrer/-innen und die Feuerwehr miteinander den Unterricht gestalten. So können praktische Versuche, ohne größere Risiken einzugehen, von Feuerwehrleuten durchgeführt werden. Die Kinder bekommen somit ein genaueres Bild von Auswirkungen und Gefahren eines Feuers, von Rauch oder gefährlichen Stoffen. Auf unserer Internet- Seite der BSE finden sich die Inhalte wieder, die wir in den Schulklassen unterrichten. Am ersten Tag findet der Unterricht im Klassenzimmer statt. Hier werden praktische Situationen durchgespielt und theoretische Themen auf Arbeitsblättern erarbeitet. Allerdings möchten wir auf dieser Internet- Seite keine Kopie von unserer BSE zeigen, sondern nur eine grobe Struktur, wie es gemacht werden kann. Somit werden nicht nur Anregungen geboten, sondern auch die Kreativität der Lehrkräfte gefordert, die ein ähnliches Projekt beginnen möchten.
2. Was wir uns durch die Brandschutzerziehung versprechen
– Kindern bewusst machen, welche Gefahren Feuer, Rauch und gefährliche Stoffe in sich bergen können.
– Einen sicheren und kontrollierten Umgang mit gefährlichen Stoffen und Situationen.
– Das Bewusstsein jüngeren Generationen nachhaltig so zu lenken, dass sie, im später immer noch auf sichere Verhaltensmuster zurück greifen können.
– Weniger Einsätze bei Kleinfeuer, die durch jugendlichen Blödsinn entstanden sind. (Nachweisbar durch Einsatzberichten/ -Statistiken.)
– Exaktere Notrufe, und somit eine genauere Einstufung der Situation am Einsatzort
3. Die Gestaltung der Brandschutzerziehung in Schulklassen – Erster Unterrichtstag
3.1. Begrüßung der Klasse, die Feuerwehrleute stellen sich vor.
3.2. Wieso besucht die Feuerwehr den Unterricht?
Tipp: Kurze Erläuterung mit was sich die BSE auseinandersetzt und warum die Feuerwehr jetzt im Unterricht mitwirkt. Zur Erläuterung und Verdeutlichung ist eine Statistik über Tote, Verletzte, Unfälle und Schaden, die durch Feuer, Rauch, oder andere gefährliche Stoffe entstanden sind sehr dienlich.
3.3. Hinführung zum Thema mit Arbeitsbögen
Die Klasse wird in Arbeitsgruppen eingeteilt und es werden Arbeitsbögen ausgeteilt, die von den Schülern soweit wie möglich gelöst werden. Wir zeigen hier bewusst keine Kopie der Arbeitsblätter, denn in das Unterrichtsmaterial müssen eigene Anregungen und Ideen fließen. Tipp: Somit setzten sich die Schüler mit der Thematik auseinander.
Dadurch wird nicht nur eine Einstimmung auf die Thematik gefördert, sondern auch die Motivation gesteigert, sowie eine Hinführung zur Problematik garantiert. Die Lehrkräfte können so- mit feststellen, wie weit der Wissensstand der Schulklasse ist.
Die folgenden drei Themen werden in kleinen Gruppen durchgespielt. Das richtige Verhalten in Notfällen prägt sich somit bei den Schülern viel besser ein, als eine theoretische Abhandlung des Themas. Beim Durchspielen der Alarmierung ist ein altes ausran- giertes Telefon sehr hilfreich.
3.4.1. Die Notrufabgabe
- Wer ruft an?
- Wo brennt es?
- Was brennt?
- Wie viele Verletzte Personen?
- Warten auf Rückfragen.
3.4.2. Die Alarmierung der Abteilungswehr
Tipp: Es ist für die Kinder nicht nur sehr interessant welche Mechanismen nach einem Notruf, in Kraft treten sondern dient auch der Beruhigung des alarmierenden Kindes.
- Die Leitstelle erhält den Notruf.
- Die Leitstelle alarmiert die betreffende Abteilungswehr.
- Die Feuerwehrleute treffen im Feuerwehrhaus ein und rüsten sich aus.
- Nach dem ein Fahrzeug voll besetzt ist, rückt es mit Sondersingnal aus.
- An dem Einsatzort angekommen, erkundet der Gruppenführer die Lage.
- Der Gruppenführer gibt einen Einsatzbefehl an jeden einzelnen Trupp.
3.4.3. Das richtige Verhalten bis zum Eintreffen der Feuerwehr!· Kleinere Geschwister in Sicherheit bringen.
- Bei Rauchentwicklung Türen schließen.
- Bei geringer Sicht auf dem Boden bis zum Fenster kriechen.
- Vom Fenster aus um Hilfe rufen.
3.5. Die Gefahren von Rauch
Ein sehr wichtiger Punkt in der BSE ist der Rauch und seine Gefahren. Im Verständnis der Kinder ist das Feuer die eigentliche Gefahr und der Rauch nur eine unwesentliche Begleiterscheinung eines Feuers. Des- halb muss den Schülern unbedingt klar gemacht werden, dass der Rauch eine tödliche Gefahr in sich birgt.
4. Praktische Versuche – Zweiter Unterrichtstag
Am zweiten Tag besucht die Schulklasse das Feuerwehrhaus. Hier werden die praktische Versuche durchgeführt, desweiteren zeigen wir den Schülern Fahrzeuge, Gerätschaften und die Persönliche Schutzausrüstung.Staub-, Gas- und Fettexplosion, Entflammbarkeit von: Papier, Karton, Holz, Holzwolle, Stahl, Stahlwolle, Benzin und Diesel, Sauerstoff als Brandbeschleuniger
Am Ende des BSE- Unterrichts erhält jeder Schüler eine Brandschutz-Experte Urkunde.
Sie haben noch Fragen zur Brandschutzerziehung oder möchten für Ihre Schule bzw. Ihren Kindergarten einen Termin machen?
Dann wenden Sie sich an Sven Dettinger unter bse@feuerwehr-sindelfingen.de