Halbzeitbilanz 2020
Beteiligte Abteilungen: Abteilung Maichingen, Abteilung Darmsheim und Abteilung SindelfingenDie Hälfte eines außergewöhnlichen Jahres liegt hinter uns. Zeit für uns, auf die ersten sechs Monate des Jahres 2020 zurückzublicken. Trotz Corona-Krise und Lockdown haben die Kräfte der Feuerwehr Sindelfingen schon Einiges geleistet. Zwischen dem 1. Januar und dem 30. Juni wurde die Feuerwehr zu insgesamt 333 Einsätzen alarmiert, die das gesamte Spektrum des Feuerwehrwesens abbilden. Damit zeichnet sich momentan ein etwas rückläufiger Einsatztrend für das gesamte Jahr ab.
„Wir haben ein sehr aufregendes, nachdenkliches, fassungsloses und spannendes Halbjahr hinter uns“, sagt Rainer Just, Gesamtkommandant der Feuerwehr mit Blick auf die Covid19-Pandemie. „Seit Februar stand die komplette Feuerwehr still. Das hat so bisher keiner von uns jemals erlebt.“ So gut wie keine Übungsdienste konnten stattfinden, die Fahrzeuge standen größtenteils still und auch sonst waren die Feuerwehrhäuser im Stadtgebiet verwaist. Lediglich zum Einsatz wurden die Kameradinnen und Kameraden gerufen. „Natürlich unter strengen Hygienevorschriften, mit dem gebotenen Abstand, getrennt in Alarmschichten.“ so Just weiter. Glücklicherweise können die Übungsdienste schrittweise wieder aufgenommen werden. So kehrt zumindest etwas Normalität in die Feuerwehr Sindelfingen zurück.
Trotz der hohen Belastung macht sich Rainer Just keine Sorgen um die Bereitschaft und Motivation der Kameradinnen und Kameraden. „Die Stimmung in der Mannschaft in den drei Einsatzabteilungen ist dennoch hervorragend, alle kommen gerne zum Alarm und den wieder einsetzenden Übungen.“ Im Moment sehe er keine Motivationsprobleme. Geholfen hat in dieser Situation auch die Digitalisierung. Denn Just veröffentlichte jede Woche eine Online-Videobotschaft an die Mannschaft. „Es war mir wichtig, den Kontakt nicht zu verlieren“ so Just. Wichtig sind und waren auch regelmäßige Videokonferenzen mit allen Abteilungskommandanten und den Ausschüssen. „Manche Entscheidungen mussten getroffen werden und konnten keinen Aufschub dulden“ erklärt Just weiter.
Die Problematik der fehlenden Übungsdienste spiegelt sich auch im Feuerwehrnachwuchs wider. Denn auch bei der Jugendfeuerwehr sind alle Dienste ausgesetzt, um eine Infektion mit Corona zu vermeiden. „Das zehrt ein wenig an den Nerven unserer jungen Kameradinnen und Kameraden, wenn man seinem Hobby nicht in gewohnter Weise nachgehen kann“ sagt auch Jugendwart Tobias Kaufmann. Es helfe nur, durchzuhalten und sich wieder auf bessere Zeiten zu freuen. „Denn dann werden wir das Versäumte so gut es geht nachholen“ verspricht Kaufmann.
Alles in allem kann man mit dem in den ersten sechs Monaten Geleisteten zufrieden sein. „Aber wie immer bleibt es spannend, denn insbesondere die Herausforderungen der Einsätze und die Lockerungen liegen nun mal nicht in unserer Hand. Wir können auch nicht voraussagen, wie sich die Pandemie weiter entwickelt“ so Just mit Blick auf die zweite Jahreshälfte.