Erneutes Rekordjahr für Floriansjünger in Maichingen

Eine Mitteilung der Abteilung Maichingen

Nachdem 2016 erstmals in der Geschichte der Maichinger Feuerwehr ein Jahr mit einer dreistelligen Einsatzzahl endete, wurde dieser Rekord 2017 bereits wieder eingestellt. „Aber nicht nur in pucto Einsatzzahlen hat sich 2017 den Spitzenplatz erobert“, so Abteilungskommandant Sascha Luft in seinen einleitenden Worten zur Hauptversammlung der Abteilung Maichingen.

Insgesamt 128 Mal wurden die Kameradinnen und Kameraden alarmiert. Das Aufgabenspecktrum dabei ist gewaltig. Neben diversen kleineren Bränden, vergessenem Essen auf Herden und den obligatorischen Fehlalarmen durch Brandmeldeanlagen gab es auch drei Großbrände zu bekämpfen. Ein Mal zur Unterstützung in Dätzingen, im Sommer innerhalb von zwei Wochen dann gleich doppelt und beide Male in Maichingen. Jeweils waren nachts Dachstühle in Brand geraten. Glücklicherweise kamen keine Personen zu schaden, es entstand aber hoher Sachschaden. Die weiteren Einsätze verteilen sich auf Türöffnungen, technische Hilfeleistungen und Unterstützung für andere Blaulichtorganisationen. Natürlich war auch die Abteilung Maichingen bei der groß angelegten Evakuierung eines Teils von Sindelfingen beteiligt, die aufgrund von Bombenfunden auf dem Daimler-Werksgelände nötig geworden war.
Die absolute Zahl der Einsätze ist zwar nur leicht gestiegen, der damit verbundene Aufwand an Einsatzstunden aber um rund 40%.

Um für die Herausforderungen der Einsätze gut gerüstet zu sein, ist es unerlässlich sich aus- und weiterzubilden. An insgesamt 236 Terminen leisteten die ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und –Männer rund 4500 Stunden an Arbeit. Dazu gehören neben den Standortübungen auch Ausbildungen auf Kreisebene und Dienstbesprechungen. Neu eingeführt wurde ein gemeinsames Übungskonzept mit den Schwesterabteilungen aus Sindelfingen und Darmsheim. Nachdem bereits seit Jahren tagsüber gemeinsam ausgerückt wird, wurde in 2017 auch erstmals abseits der großen Hauptübung gemeinsam geübt. An vier Terminen besuchten sich die Abteilungen in einem rollierenden System. Ziel ist es, die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen und abteilungsübergreifend besser auf Material und Arbeitsweise eingestellt zu sein. Das Konzept hat gutes Feedback erhalten in wird auch 2018 weiter verfolgt. Außerdem konnte ein Teil der Mannschaft in der Schweiz an einem speziellen Tunnelbrandseminar teilnehmen.

Aufsummiert hat die Abteilung Maichingen im vergangenen Jahr über 7400 Stunden an ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Für jeden einzelnen bedeutet dies rund 118 Stunden und damit auch erneut eine Steigerung um etwa fünf Prozent.

Der Personalstand ist besser denn je. Zum Jahresende wurden 63 aktive Mitglieder verzeichnet, dazu ein Anwärter und ein Tagesausrücker aus Weil der Stadt, der tagsüber in Maichingen arbeitet. Die vier Austritte konnten durch die fünf Neuaufnahmen gut kompensiert werden.

Positives hatte Luft auch zum Thema Ausstattung und Ausrüstung zu vermelden. Die Ersatzbeschaffung für auszumusternde Einsatzkleidung konnte planmäßig durchgeführt werden. Zudem wurden für alle Mitglieder neue Ausgehuniformen beschafft. Für die Fahrzeuge wurden neue Energie- und Luftversorgungssysteme installiert. Längst überfällig waren ein Internetanschluss und eine dazu passende EDV-Ausstattung, auch dies konnte 2017 endlich realisiert werden. Nun fehlt nur noch die passende Verwaltungs- und Einsatzuntestützungssoftware. Die soll aber im laufenden Jahr beschafft werden. Ebenfalls in 2018 stehen Arbeiten an und im rund 40 Jahre alten Gerätehaus an: Sowohl der Unterrichtsraum als auch insbesondere die Gerätewartwohnung müssen dringend saniert werden.

Turnusgemäß standen Wahlen für den Feuerwehrausschuss an. Für die kommenden fünf Jahre wurden Sascha Zagola, Andreas Haug und Steffen Berner gewählt. Daneben war auch einer der Kassenprüfer wieder zu wählen. Joachim Häßner, der das Amt bereits inne hatte, wurde erneut gewählt und wird auch für die kommenden fünf Jahre als Kassenprüfer die Arbeit des Kassiers überwachen.

Ein großer Teil des Abends gehörte den Beförderungen, Ehrungen und Verabschiedungen: Zur Feuerwehrfrau bzw. -mann wurden Katharina Hörz und Michael Klaussner ernannt. Armin Bruhn, Lars Hartmann, Pascal Haug, Marius Koch und Marc Sauermann erhielten den Rang des Oberfeuerwehrmannes. Zur Hauptfeuerwehrfrau wurde Sandra Müller ernannt, Nico Haug, Florian Keller, Hannes Keller, Oliver Malli, Thomas Schneider und Robert Wassen gleichzeitig zu Hauptfeuerwehrmännern befördert. Bernd Widmann wurde in den Rang des Oberbrandmeisters befördert.

Im Ehrungsteil erhielt Julius Hering, passives Ehrenmitglied, für 50 Jahre Mitgliedschaft ein kleines Präsent.

Außerdem konnte Sascha Luft konnte gleich zwei verdiente aktive Feuerwehrmänner für 25 Jahre Feuerwehrdienst ehren: Maichingens zweiter Gerätewart Swen Hoppe und Kassier Oliver Klein. Beide sind seit 1993 Mitglied der Wehr. Neben dem „normalen“ Feuerwehrdienst gehören beide zu den Leistungsträgern der Abteilung. „Ohne Euch würde vieles bei uns nicht so rund laufen. Ihr beiden seid echte Macher in Euren Bereichen“, so Luft.

Trotz des bewegenden Jahres mit vielen Einsätzen und Diensten war es keinesfalls ein trauriges. Kameradschaftlicher Höhepunkt war definitiv der mehrtätige Ausflug von circa 45 Kameradinnen und Kameraden auf einem Segelschiff im Ijselmeer. Sascha Luft lobte den Teamgeist und außerordentliche Engagement seiner Truppe in allen Bereich der Feuerwehrjahres.

Bei den abschließenden Grußworten gab es gleich zwei Neuerungen. Zum einen war es die erste Hauptversammlung für Maichingens neuen Ortsvorsteher Wolfgang Stierle, selbst Feuerwehrmitglied in Stuttgart, der das professionelle Auftreten der Wehr lobte und zusicherte, sich für die Belange der Feuerwehr einzusetzen. Als zweites Novum erreichte die Versammlung ein Grußwort von Frank Bechtle, Leiter des Polizeipostens, der sich per Videobotschaft aus seinem Urlaub zu Wort meldete.

1. Reihe v.l.n.r.: Steffen Berner, Ortsvorsteher Wolfgang Stierle, Swen Hoppe, Thomas Schneider, Sandra Müller, Oliver Klein, Katharina Hörz, Armin Bruhn, Stadtbrandmeister Wolfgang Finkbeiner
2. Reihe v.l.n.r.: stellv. Abteilungskommandant Sascha Zagola, Bernd Widmann, Florian Keller, Oliver Malli, Lars Hartmann, Marc Sauermann, Nico Haug, Robert Wassen, Pascal Haug, Marius Koch, Joachim Häßner, Abteilungskommandant Sascha Luft, stellv. Stadtbrandmeister Bernd Holz, Michael Klaußner.